Aachener Ingenieurpreis geht an eine Mikrobiologin

Mikrobiologen sind Ingenieure mit genetischen Werkzeugen, sagt Emmanuelle Charpentier. Die Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin erhält am 7. September den Aachener Ingenieurpreis 2018.

Emmanuelle Charpentier steht für eine der bahnbrechendsten wissenschaftlichen Entdeckungen der jüngeren Vergangenheit. Als Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9 (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) hat sie ein genetisches Werkzeug entwickelt, welches unter anderem die Behandlung von genetischen Defekten und schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs greifbar macht.

Signal für die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit
In ihrer Forschung werden naturwissenschaftliche Erkenntnisse auch im ingenieurwissenschaftlichen Sinne angewandt. „Die Entscheidung, Frau Professorin Charpentier mit dem Aachener Ingenieurpreis auszuzeichnen, ist damit auch ein Signal, dass das interdisziplinäre Zusammenwirken von verschiedenen Fachbereichen ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Ingenieurtätigkeit und der Ingenieurwissenschaften ist“, betont der Vorsitzende des Beirats des Aachener Ingenieurpreises, der Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure – VDI, Professor Udo Ungeheuer. „Mikrobiologen sind Ingenieure mit genetischen Werkzeugen“, sagt Charpentier.

Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die mit ihrem Schaffen einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens geleistet hat – dieses Jahr zum fünften Mal.

Die Preisverleihung findet am 7. September 2018 im Aachener Rathaus statt.
Am 8. September 2018 wird Emmanuelle Charpentier im Dressurstadion in der Soers die Keynote Speech beim Graduiertenfest der RWTH halten.