Digital verknotet

digitalHUB Aachen
Geniale Eingebung programmiert: So könnte digitales Arbeiten in Aachen bald aussehen. (Foto: digitalHUB Aachen)

Der „digitalHUB Aachen“ geht an die Arbeit – in der ehemaligen Elisabethkirche.

St. Elisabeth goes digital – die ehemalige Kirche an der Jülicher Straße wird der Sitz des neuen digitalHUB Aachen. Mit der aufsehenerregenden Location ist ein weiterer Schritt Richtung zentraler Standort für Start Ups und mittelständische IT-Unternehmen in Aachen gemacht.

Arbeiten im ehemaligen Altarraum? In den vergangenen Monaten fühlten sich die Initiatoren von „Aachen digitalisiert“ ohnehin wie im Film. Die Handlung: Eine Region hat weniger als zwei Monate Zeit, um die Summe von 1,5 Millionen Euro zusammenzutragen. Gelingt der Coup, könnte sie sich mit diesem Kapital um die Einrichtung eines Digitalisierungszentrums bewerben und sich für die Zukunft rüsten. Geschafft: Mit Iris Wilhelmi als Geschäftsführerin hat der „digitalHUB Aachen“ inzwischen seine Arbeit aufgenommen.

„Start Up-Unternehmen, Mittelstand und Industrie werden hier eng zusammenarbeiten, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern“, sagt Wilhelmi. Der Hub macht drei Angebote: gemeinsam arbeiten an einem zentralen Ort in der Aachener Innenstadt; aktives „Matching“ von Start Up-Betrieben, IT-Mittelstand sowie mittelständischen Unternehmen aus Industrie- und anderen Branchen; Beratung und Trainings sowie einen Gründungsservice für digitale Start Up-Betriebe.

Hierzu geht das „StartLab“ am „Transfer- und GründerZentrum“ von RWTH Aachen und Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen in dem neuen Digitalisierungszentrum auf. „Der ‚digitalHub‘ ist ein Glücksfall für die gesamte Region“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer: „Hier werden neue Geschäftsmodelle entstehen, die auch dem Handel enorme Chancen bieten.“ Kernaufgabe des „digitalHUB Aachen e.V.“ ist die Vernetzung innovativer Start Up- und IT-Mittelstandsbetriebe mit der Industrie und dem traditionellen Mittelstand im Zuge der Digitalisierung. Der Verein hatte sich im Juli 2016 mit mehr als 100 Mitgliedern gegründet.

Magische Location
Vorangegangen war die Förderzusage des Landes Nordrhein-Westfalen für einen der sechs „Digitale Wirtschaft NRW – Hubs“. „Wir haben gezeigt, dass die Region Aachen eine Bereitschaft aufbringt, die weit über ein Lippenbekenntnis hinausgeht“, sagt Dr. Oliver Grün, Vorstand der GRÜN Software AG und des BITMi, der das Konzept mit der Initiative „Aachen digitalisiert“ angestoßen hatte.

Nach dem Urteil der Jury habe die Region Aachen „ein in jeder Hinsicht überzeugendes Konzept für den Aufbau und den Betrieb des Hubs vorgelegt“. Die Vorbereitung des Antrags habe „eine beeindruckende ‚bottom up‘-Digitalisierungsbewegung in der Region ausgelöst“, hieß es in der Jury-Bewertung. In einer Crowdfunding-Kampagne hatten mehr als 100 Unternehmen und Organisationen 1,5 Millionen Euro an Eigenmitteln zur Verfügung gestellt – laut Meinung der Jury „ein Best-Practice-Beispiel dafür, wie moderne Wirtschaftsförderung heute funktioniert“.

Neben Aachen zählen Bonn, Düsseldorf, Köln, Münster und eine gemeinsame Bewerbung des Ruhrgebiets zu den Gewinnern der Ausschreibung „Digitale Wirtschaft NRW – Hubs“, die in den kommenden drei Jahren mit ihrem Digitalisierungszentrum gefördert werden.

Und der magische Ort? Erst kürzlich hat die Familie des Aachener Investors Norbert Hermanns, Vorstand der Landmarken AG, St. Elisabeth übernommen. Hermanns will in die notwendigen Veränderungen zur Ertüchtigung der Kirche investieren, damit die Infrastruktur und Umgebung für ein Co-Working Space mit bis zu 100 modernen flexiblen Arbeitsplätzen realisiert wird. Darüber hinaus soll die Kirche – als gemeinsames Projekt des digitalHUB Aachen und der Familie Hermanns – auch als Veranstaltungsort genutzt werden. Gute Erfahrungen hat man da ja schon mit dem Hotel Total gemacht.

Was und wer ist der „Hub“?
Der Begriff „Hub“ (Aussprache: „Hab“) stammt aus dem Englischen und bedeutet „Knotenpunkt“. Zu den Partnern des digitalHUB Aachen zählen RWTH Aachen, FH Aachen, Bundesverband IT-Mittelstand e.V., GründerRegion Aachen, IHK Aachen, HWK Aachen, Stadt Aachen, Städteregion Aachen und Bistum Aachen. In den Vorstand des gleichnamigen Vereins wurden Dr. Oliver Grün, Vorstand der GRÜN Software AG und des BITMi, als Vorsitzender sowie RWTH-Prorektor Professor Dr. Malte Brettel und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer als stellvertretende Vorsitzende gewählt.

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