Future Lab Aachen: Was ist das?

Erstmals gemeinsam machen alle Hochschulen und die Stadt sich für den Wissenschaftsstandort Aachen stark.

 

So sieht’s aus: Aachen ist mehr denn je nicht nur eine Stadt der Tradition, sondern auch der Innovation. Das macht sich schon allein in der räumlichen Ausdehnung der Wissenschaftsstadt Aachen bemerkbar. Mit dem Campus Melaten und seinen neuen Hochschulbauten, aber auch den Niederlassungen der Partner aus der Industrie, ist ein völlig neuer Stadtteil entstanden, fast so groß wie die alte Innenstadt.

Hochschulen, Fraunhofer-Institute und die F&E-Abteilungen der Unternehmen: Ganz Aachen tickt im Rhythmus seiner Hochschulen. Um das sichtbar zu machen und zu würdigen, haben RWTH, Fachhochschule, die Katholische Hochschule (KatHO) NRW, die Musikhochschule und die Stadt Aachen Anfang 2016 „Future Lab Aachen“ aufgelegt: eine Dachmarke, die große und kleine Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Wissenschaft vereint, mit altbekannten und neuen Formaten.

Den Dom neu sehen: Leibniz-Preisträger Kobbelt macht‘s möglich
Die Bürger in der Stadt und in einem weiten Radius um sie herum für das Thema Wissenschaft zu begeistern, Aachen als attraktiven, innovativen und jungen Standort zu präsentieren – das treibt alle Akteure an. Auch Prof. Dr. Jan Borchers, der in Kooperation mit der Stadt die Future Lab-App „FLApp“ entwickelt hat, einen interaktiven City-Guide, der zu markanten Orten der Wissenschaftsstadt Aachen lenkt. Das fängt beim Dom an, der hier nicht als herausragendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst gezeigt wird, sondern als Demonstration der Leistungsfähigkeit des Teams um Leibniz-Preisträger Leif Kobbelt, Professor am Lehrstuhl für Computergraphik und Multimedia. Mit einem Laserscanner erfassten die Wissenschaftler von 100 Positionen aus weit über 120 Millionen Bildpunkte, die sie in mehrwöchigen Rechenleistungen zu einer überwältigenden Raumansicht zusammengebaut haben. Das Ergebnis: ein virtueller Flug durch die Kirche, der überwältigende Perspektiven bietet.

Der Guide führt durch den alten Innenstadtcampus, verweist aber von dort aus immer wieder auf die neuen Forschungsstandorte und ihre Projekte. So erfährt man an der Station „Institut für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau“ mit ihrem Fassadenmosaik aus den 1950er Jahren, das die 14.000fach vergrößerte Oberfläche eines Titanwerkstoffs zeigt, welche Hightech-Materialien heute entwickelt werden – und wo sie zum Einsatz kommen. Da geht es etwa um Herzklappen aus dem Bioreaktor, künstliches Permutt, selbstlernende Roboter oder neueste Antriebstechniken im Automobilbau. Und um eine ganz besondere Anwendung: die weltweit erste animierte Außenfassade aus Lichtbeton auf dem neuen Campus Melaten.

„FLApp“-Download
in den Stores von iOS und Android oder unter
www.futurelab-aachen.de/flapp

Der Future Lab-Webkalender bündelt alle Veranstaltungen
Wichtigstes Instrument des Future Lab Aachen ist der Future Lab-Webkalender, der auf einen Blick zeigt, wie viele und welche wissenschaftlichen Veranstaltungen, die für alle zugänglich sind, es täglich in Aachen gibt. Dazu gehörte auch die erste große Future Lab Gala im Theater Aachen. Sie hat gezeigt, dass Wissenschaft Spaß macht – und dass Wissenschaftler Spaß haben können. Auf dem Programm standen unter anderem Schauexperimente, eine Roboterparade, ein achthändiges Professorendoppel am Flügel…

Im Sommer sorgte der 320 Quadratmeter große Archimedische Sandkasten auf dem Katschhof für gute Stimmung. Dort errichteten Kinder und Jugendliche ein kybernetisches Riesen-Spielzeug. Liegestühle luden zum Zugucken ein, und Gästekinder durften im Sand spielen. Auch dieses Projekt wird fortgesetzt, in den Sommerferien 2017 dürfen alle großen und kleinen Besucherinnen und Besucher an einer riesigen Holzkonstruktion mitbauen.

Eine neue Bühne auf dem Kármán Forum und die 3D-Pixelmapping-Show „Aachen leuchtet“ am historischen Rathaus integrierten das Future Lab vom 15. bis 18. September ins AachenSeptemberSpecial. Und das „Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen“ präsentierte bis zum 19. Februar 2017 die Ausstellung „Vom fauchenden Fafnir zum Fahrzeug der Zukunft – Aachen und das Auto“.

Das alles zeigt: Aachen lebt Exzellenz. In einer wachen Atmosphäre, die dafür sorgt, dass gesuchte Spitzenkräfte sich in dieser Region, in der familienfreundlichen Wissenschaftsstadt Aachen zu Hause fühlen. „Gemeinsam machen wir sichtbar, was genau Aachen und die Region so stark macht: die Lehre, die Wissenschaft, die Forschung und Entwicklung, vor allem aber die Menschen, die das alles in Gang setzen und ermöglichen“, sagt Oberbürgermeister Philipp.