Herr Huppertz spielt die Musik!

Herzlichen Glückwunsch, lieber Hans-Werner Huppertz!

Der Solist und Kammermusiker, Dozent zahlreicher Meisterkurse für Gitarre und Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben, wurde im Mai 2020 zum neuen geschäftsführenden Direktor am Standort Aachen der Hochschule für Musik und Tanz Köln gewählt.

Das Future Lab Aachen hat ihm fünf schnelle Fragen gestellt:

1. Wie bzw. wo wollen Sie demnächst die Musikhochschule in Aachen positionieren?

Wir sind sehr gerne Teil des lebendigen Kulturlebens der Stadt. Im Grunde wollen wir so weitermachen wie bisher und sobald es die Umstände zulassen, möchte ich wieder in den Dialog mit den Institutionen der Stadt und Region treten.

2. Bitte vervollständigen Sie: Ohne Musik…

Hier möchte ich -schon wegen Accordate (Anm. der Redaktion: Als künstlerischer Leiter betreut er diese Kammermusikreihe)- Friedrich Nietzsche zitieren: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“.

Als Pädagoge führe ich noch zwei weitere ergänzende Zitate an: „Der Umgang mit Musik kann den (jungen) Menschen zum Mitmenschen, zur Gruppe, zur Gemeinschaft, zur Gesellschaft öffnen wie kaum eine zweite soziale Tätigkeit“ (Prof. Hans-Günther Bastian) sowie die konsequente Weiterführung in der Bildungsoffensive der Konrad-Adenauer-Stiftung von 2004:  „Ohne Musik wäre die Schule ein Irrtum“.

Ich möchte gerne mithelfen, dass gerade die musische Ausbildung den Stellenwert bekommt, den sie für eine gesunde, glückliche und positive Gesellschaft unbedingt haben müsste.

3. Welche Bedeutung messen Sie dem Future Lab Aachen bei, dessen Teil Sie mit der HfMT sind?

Wir sind sehr stolz darauf, ein Teil der Hochschulausbildung in Aachen sein zu dürfen.

Aachen genießt weltweit einen ausgezeichneten Ruf, was die Qualität der Absolvent*innen ihrer Hochschulen angeht. Als kleinste Ausbildungsstätte in der Stadt profitieren wir sehr von der Exzellenz der großen Häuser, aber wir geben unser Bestes und tragen damit auch zur hohen Erfolgsquote der Aachener Studierenden bei.

Das Future Lab ist der lebendige und sichtbare Ausdruck der Vielfältigkeit der Ausbildung in Aachen und der konstruktiven Kooperation der vier Hochschulen mit der Stadt Aachen.
„Future Lab“ drückt es sehr gelungen aus: Es geht es um Innovation, Zukunft, Wissenschaft.

Wenn man hoch springen möchte, braucht man einen stabilen, festen Untergrund für den Absprung.  Aachen ist in meinen Augen der ideale Ort dafür und unsere ebenfalls lange gewachsene, zeitlose und beständige Musik ein farbiger und wichtiger Aspekt zur Meisterung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgaben.

4. Aachen ist der beste Ort zu leben, weil…

…. es eine sehr aktive, dynamische Stadt ist, mit einem fundierten musikalischen Wissen und großem Interesse seitens der Bürger*innen.

Der Dom nimmt mich jedes Mal gefangen, im Krönungssaal würde ich am liebsten wohnen, Plum’s Kaffee trinke ich täglich, Streuselbrötchen sind meine größte Versuchung, vom Karlspreis erzähle ich jedem, den ich neu kennenlerne, und, und, und…

5. Als Gitarren-Professor sind Sie ja schon lange in Aachen tätig. Was haben Sie mit einer Gitarre gemeinsam?

Der wohl größte argentinische Sänger, Songwriter, Gitarrist und Schriftsteller Atahualpa Yupanqui hat einmal gesagt: „Die Gitarre ist das einzige Instrument, das man an sein Herz drücken muss, um ihm Töne zu entlocken.“ Es beantwortet nicht exakt die Frage, aber wer oder was einmal einen Platz an meinem Herzen gefunden hat, dafür stehe ich ein.

Wir sagen: Danke und viel Erfolg bei der neuen Aufgabe!
04.06.2020