Im Westen was Neues

Campus West: Die Stadt legt aktuelle Pläne vor, die Politik berät.

Der Campus West ist eines der größten Planungsprojekte der Stadt Aachen. Im engen Austausch mit den Partnern bei der RWTH Aachen, der Campus GmbH und auf Landesebene verfolgt man ein ambitioniertes Ziel: Zusammen mit dem Campus Melaten und dem Altstadt-Campus soll eine Forschungslandschaft geschaffen werden, die europaweit Maßstäbe setzt und die zugleich Wissenschaft, Wirtschaft und urbanes Leben miteinander verknüpft.

Der Stadtrat hat im vergangenen Jahr mehrere Beschlüsse gefasst, die in die weiteren Planungen zum Campus West einfließen. Dabei geht es unter anderem um eine Fuß- und Radwegbrücke als zusätzliche Erschließung des Campus West, die Entwicklung eines Grünkonzepts und um die Erarbeitung eines Konzepts zur Sicherung der architektonischen Qualität. Die Politik legt großen Wert darauf, dass der Campus West in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zu einem lebendigen Stadtbild leistet. Deshalb sollen vor allem in die Erdgeschosse der Gebäude möglichst viele öffentliche Nutzungen einziehen: von Cafés und Bistros über Geschäfte und Gewerberäume. Dazu gehört auch, dass Wohnungen im Bereich des Campus Wests entstehen. All dies sollte, so lautete der Wunsch der Politik, in den Masterplan zum Campus West einfließen. Das Ergebnis und die weiteren vorgesehenen Verfahrensschritte legt die Stadtverwaltung nun vor. In den kommenden Wochen werden verschiedene Ausschüsse darüber beraten.

Brücke soll Campus-Gelände anbinden
Ein in der öffentlichen Debatte vielfach angeführter Punkt ist die verkehrliche Erschließung des Gebiets – die sogenannte Nordanbindung, die über eine Brücke von Melaten zum Campus West führen soll. Auch die Varianten, die von einer Bürgerinitiative vorgelegt wurden, sind in diesem Kontext fachlich bewertet worden. Neben Aspekten der städtebaulichen Qualität spielen aus Sicht der Stadt Aachen vor allem Gründe der Planungssicherheit, der Eignung der Anbindung für Sondertransporte sowie der potenziellen Möglichkeit für eine ÖPNV-Schienentrasse eine maßgebliche Rolle.

Vorausgesetzt, die weiteren Verfahrensschritte gelingen komplikationsfrei, ist angestrebt, das Bauleitplanverfahren bis Ende 2020 abzuschließen.

Hintergrund
Die RWTH Aachen hat das 170.000 Quadratmeter große Gelände im Westen der Stadt im vergangenen Jahr dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW abgekauft. Der RWTH Aachen Campus mit seinen beiden Bereichen Melaten und West soll dadurch zu einem der größten Forschungsareale Europas entwickelt werden. Neben dem Kaufvertrag wurde auch der sogenannte trilaterale Entwicklungsvertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der RWTH und der Stadt notariell beurkundet. Er beinhaltet unter anderem Vereinbarungen zur Fortführung der Bauleitplanung, zur Bereitstellung notwendiger Verkehrs- und Erschließungsflächen sowie grundsätzliche Vereinbarungen zu anfallenden Kosten und Kostenmehrungsrisiken im Entwicklungsprozess.
Mit der ersten Ausbaustufe, der Entwicklung des Campus Melaten, wurde 2009 begonnen. Dort wurden bereits sechs Forschungscluster realisiert, drei weitere sind in Planung. Die reine Baufläche auf dem Campus West umfasst circa 110.000 Quadratmeter und soll unter anderem Platz für sechs weitere Cluster und die sogenannte „Innovation Factory“ bieten.

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25.06.2019