Treppe in den Himmel

Den Maschinenbauern auf der Spur (Folge 5): In Aachen-Vetschau steht eine Windkraftanlage mit Besucherplattform. 300 Stufen führen bis knapp unter die Rotorachse.

 

Braunkohlenkraftwerke kann man besichtigen, Atom- und Wasserkraftwerke auch. Nur Windkraftanlagen, die modernen Monumente einer nachhaltigen Ingenieurkunst, sind für Gäste fast immer tabu. Eine der weltweit wenigen Ausnahmen steht im EuroWindPark bei Aachen-Vetschau, in Luftlinie gerade einmal zwei Kilometer vom RWTH-Campus entfernt: „Windfang“ heißt der 1999 errichtete schlanke Turm, der im Inneren über eine besuchertaugliche Wendeltreppe verfügt. Sie führt Gäste über 300 Stufen auf eine Höhe von 63 Metern – die Kanzel befindet sich gleich unter der Rotorachse und bietet einen fantastischen Blick auf das Umland bis in die Eifel hinein.

Weit mehr als 10.000 Besucher haben den Windfang bereits bestiegen und dabei alles über die Leistungsdaten, die Technologie und den Reiz der erneuerbaren Energien erfahren. Mindestens so imposant wie Fakten und Daten sind allerdings die sinnlichen Dimensionen dieser – übrigens kostenlosen – Exkursion: Ausgerüstet mit Helm und Auffanggurten folgt man den schier endlosen Spiralen der Wendeltreppe und spürt dabei ständig den wummernden Rhythmus der Rotoren. Oben angekommen, braust der Wind gegen die Fensterscheiben der Kanzel und man registriert, wie das gesamte Bauwerk leicht zitternd ein wenig hin und her schwankt. Spätestens jetzt ist sicher: Energie und Wind, das passt zusammen.

Infos, Besichtigungstermine und Anmeldung
www.aachen-hat-energie.de