Den Weihnachtsmann gibt es nicht

Der waschechte Wissenschaftler weiß es natürlich längst, alle anderen müssen wir heute ziemlich enttäuschen: Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Warum das rein physikalisch schon gar nicht sein kann, erklären wir hier.

Starten wir mit der Fortbewegung und dem Arbeitsaufwand des Weihnachtsmanns: Rentiere sollen angeblich seinen Schlitten ziehen, auf dem er in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um die Welt reist. Nun, keine bekannte Rentier-Spezies kann fliegen. Aber wir nehmen einfach mal an, es gäbe eine, die wir nicht kennen und der Weihnachtsmann geht mit ihnen auf Reise… Dann müsste er ca. 378 Millionen Kinder des Christentums dieser Welt besuchen, die auf ein Geschenk warten. Geht man davon aus, dass nicht alle lieb waren, aber wiederum ein paar Geschwister zusammen wohnen und beliefert werden können, käme man auf 97,8 Millionen Haushalte, die angefahren werden müssten. Puh, armer Weihnachtsmann…

Schneller als der Schall

Aber er hat doch einen Zeitvorteil: Durch die Zeitzonen, die er durchreist, hat sein Tag ganze 31 Stunden. Und trotzdem müsste er dann in einer Sekunde über 822 Besuche erledigen. So schnell kann nicht mal der Weihnachtsmann anfahren, aussteigen, den Schornstein hinabsteigen, Geschenke verteilen, noch einen Happen vom übrig gebliebenen Weihnachtsmenü essen und wieder zurück durch den Schornstein krabbeln. Überhaupt: Wie passt er da eigentlich durch?

Sollte er all diese Unmöglichkeiten doch überwunden haben, dann legte er am Weihnachtsabend eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km zurück. Das bedeutet, dass der Schlitten des Weihnachtsmanns mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Ein gewöhnliches Rentier schafft übrigens höchstens 24 km pro Stunde.

Übergewicht

Sprechen wir noch kurz über die Ladung: Wenn sich alle zu besuchenden Kinder bloß ein Geschenk à 1 kg wünschen würden, dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen – zuzüglich des doch sehr kräftig gebauten Weihnachtsmanns ;-)

Da ein gewöhnliches Rentier nicht mehr als 175 kg ziehen kann, bräuchte man sage und schreibe 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht auf 410.400 Tonnen.

410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand und würde die Rentierte derart aufheizen, dass sie – Tierliebhaber bitte Augen und Ohren zu – sofort in Flammen aufgehen würden.

Das gäbe einen ganz schön großen Knall und eine riesen Sauerei! Den Weihnachtsmann gibt es also nicht, q.e.d. Ja, das war jetzt sehr unromantisch. So ist das mit der Physik.

Hachja, aber es ist doch so schön, dran zu glauben…

Wir wünschen euch eine schöne Weihnachtszeit und ein frohes Fest!

Euer Future Lab-Team!

11.12.2020

(Quelle: http://www.mathe.tu-freiberg.de/inst/theomath/Weihnachten/WeihPhy.html)